Geschichte
Auf dem Gemeindegebiet von Döttingen leben Menschen seit 6000 Jahren, vermutlich ohne Unterbruch. In der Jungsteinzeit war vor allem das Ruckfeld besiedelt, in der Bronzezeit das Sänneloch. Die Römer haben zwei Villen (Sonnenberg, Bogen) und eine Heeresstrasse (Chunte-Sänneloch) hinterlassen. In der Chunte sind auch aus Besiedlungszeit (6. Jh.) von eingewanderten Alamannen Gräberfunde bekannt. Der Wein aus den Rebbergen von Döttingen war schon im Hochmittelalter begehrt und die Kommende in Leuggern und das Kloster St. Blasien besassen Höfe in unserer Gemeinde. Nach dem Bau der Stadt Klingnau 1239 wurde die Propstei 1260 von Döttingen nach Klingnau verlegt. Nach dem verheerenden Brand von 1364 wurde ein detailliertes Brandschutzreglement erlassen. Im Dorfrecht (Offnung) von 1467 wurde das Zusammenleben geregelt.
Die Neuerungen der Reformation fanden in Döttingen Anhänger, aber schon 1533 kehrte das Dorf wieder zum Alten Glauben zurück. Im Zweiten Koalitionskrieg gegen Frankreich versuchten fremde österreich-russische Truppen am 17. Aug. 1799 über die Aare zu gelangen. Von der Risi aus wurde Kleindöttingen beschossen und vollständig zerstört (Überschüsset). Das Unterfangen misslang und die kriegerischen Zeiten brachten bis 1814 viel Zerstörung in unserem Dorf.
Der alle zwei Jahre stattfindende "Übereschüsset" gedenkt an dieses Ereignis. Wussten Sie, dass aufgrund dieses Duells in Döttingen - im Gegenzug zum linken Aareufer - zu den deutschen Jasskarten gegriffen wird?
Mit Gründung des Kantons Aargau 1803 wurde die Gemeinde dem Bezirk Zurzach zugeordnet. Missernten brachten Hunger mit sich, sodass 1847, 1853 und auch noch 1883 Auswanderungen nach Übersee erfolgten. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie von Baden nach Waldshut 1859 setzte die Industrialisierung ein. Vom Bau des Flusskraftwerkes in der Beznau 1902 profitierte die mechanischen Fabriken und auch die aufkommende Holz- und Möbelindustrie. Mit dem Bau des ersten Kernkraftwerkes 1967 in der Beznau, mit der Erweiterung von 1972, trägt Döttingen wesentlich zur Energieproduktion und somit zum Wohlstand der gesamten Schweiz bei. Nach einer Stagnation setzt seit dem Jahr 2000 wieder ein stetiges Bevölkerungswachstum ein.
Die Gemeinde Döttingen führt seit 1953 das Schild der Herren von Tettingen als ihr offizielles Gemeindewappen. Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "Geteilt und zweimal gespalten von Gelb (Gold) und Schwarz". Es ist als einfaches aber bestimmtes Kennzeichen aus der Zeit der Ritter zu bewerten, dessen Symbolgehalt aber nicht erklärt werden kann.
Literaturverzeichnis
Römerstrasse Döttingen - abgeschlossene Grabungen, Kanton Aargau
Römerstrasse Döttingen - Beitrag aus der "Die Botschaft"




